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Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) hat sich selber als Philosoph verstanden, wie eine genaue Analyse seiner Texte zeigt. Worin das Philosophische in seiner Musik besteht, versucht Ulrich Dannemann mit diesem Buch auszuleuchten. Ausgangspunkt ist eine Analyse der Zoroaster-Texte von 1786, mit denen Mozart einen sprachlichen Schlüssel zum Verständnis des Philosophischen in seiner Musik bereit gestellt hat. Davon ausgehend wird die Musik der drei Da Ponte-Opern, der späten Sinfonien und des "Requiems" auf ihre philosophischen Gehalte untersucht. Was Mozart dort entwickelt, ist eine Philosophie der ultimativen Dinge des Lebens, der Bewegungsdynamiken der Liebe, des Todes und Gottes. Aus diesen ultimativen Bewegungsdynamiken erschlieát Mozart eine Universal-Bewegungskette des Lebens, die befähigt, auch die gröáten Katastrophen zu überleben, weil sie relativ unverwundbar in der Liebe, relativ unvergänglich im Tod und relativ vollkommen in Gott macht. Das Buch schlägt einen Bogen von der Einordnung der Philosophie Mozarts in die Kulturgeschichte der Neuzeit zu Schlussfolgerungen über Mozarts Aktualität im 21. Jahrhundert.
Autor: Ulrich Dannemann, Dr. theol. Geboren 1947. Studium der evangelischen Theologie, Philosophie und Soziologie in Bochum und Rom. Musikalische Ausbildung im Fach Fagott bei Prof. Jörg Michael Thom? an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Langjährige Tätigkeit als Lehrbeauftragter an Universitäten und Hochschulen. Zur Zeit Hochschulpfarrer an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In den letzten Jahren eine Reihe von Publikationen zur Kultur und Musik des 18. Jahrhunderts und ihrer fortdauernden Aktualität.
Zielgruppen: Interessierte und Fachleute aus den Bereichen Philosophie und Kulturgeschichte, Musik und Kirchenmusik, Religion und Theologie, Liebhaber und Kenner Mozarts