Zu den frühen Klavierwerken Debussys gehört die „Suite bergamasque“. Der Titel geht auf das Gedicht „Clair de lune“ („Mondschein“) aus „Fêtes galantes“ („Galante Feste“, 1869) von Paul Verlain zurück, das mit den Worten beginnt: „Deine Seele eine Landschaft, auserwählt von reizenden Masken und Bergamasken. Sie tanzen und spielen Laute, sind phantastisch verkleidet und traurig.“ Bergamasken sind die Bewohner des norditalienischen Bergamo. Dort hatte die Comedia dell`arte ihren Ursprung. Debussy komponierte die „Suite bergamasque“ 1890 und überarbeitete sie bis 1905 mehrmals.
„Dieses vierteilige Werk enthält drei traditionelle, jedoch auf völlig neue Weise gestaltete Suitensätze; ein fest gefügtes, konsequent auf die Grundtonart konzentriertes „Prelude“, ein sehr delikat („trés délicament“) ungemein wirkungsvolles „Menuet“ sowie - als Abschluss – ein rhythmisch fesselndes „Passepied“ (alter französischer Rundtanz). An dritter Stelle erklingt „Clair de lune“, der wohl bekannteste Satz der Suite. Ein fünfter Satz, die düstren „Masques“ , wurde von Debussy 1904 aus der Suite herausgenommen und später gesondert veröffentlicht.“ (Peter Kaiser)
Seit im Barock die Besetzung der Kompositionen festgelegt wurde, gibt es die Tradition der Transkription. Von J. S. Bach sind die Umschreibungen der Kantaten - als Parodieverfahren bezeichnet - bekannt. L. v. Beethoven hat sein Septett op. 20 wenig später als op. 38 für Klarinette, Fagott und Klavier herausgegeben. Auch Opern (Fidelio, Freischütz…) wurden zu „Harmoniemusiken“ (je 2 Oboen, Klarinetten, Hörner, Fagotte) umgearbeitet. Mozart selbst war sich dafür nicht zu schade: «bis Sonntag acht tag muß meine opera auf die harmonie gesetzt seyn – sonst kommt mir einer bevor – und hat anstatt meiner den Profit davon; [...] sie glauben nicht, wie schwer es ist so was auf die harmonie zu setzen – daß es den blaßinstrumenten eigen ist, und doch dabey nichts von der Wirkung verloren geht.» Eine andere bekannte Transkription ist die Umwandlung der Ballettmusik „Petruschka“ in eine Klavierfassung von Igor Strawinsky für den Pianisten Arthur Rubinstein.
In der Literatur des Bläser- und Klavierquintetts besteht eine große Lücke von der Klassik bis etwa zur „Kleinen Kammermusik“ von Paul Hindemith. Diese zu schließen kann man mit Transkriptionen wie der vorliegenden „Suite bergamasque“ versuchen.
Dieter Hähnchen
Im Set sind die Partitur und Stimmen 1x Flöte, 1x Oboe, 1x Klarinette (B), 1x Horn (F) und 1x Fagott enthalten.