Fritz Perino
Geboren in Unterreichenbach/Nagold am 1. April 1924, gefallen in Russland am 8. April 1943, verbrachte seine Jugendzeit in Karlsruhe. Er war ein hochbegabter Schüler, galt als Primus, seine besonderen Fähigkeiten und Tätigkeiten lagen im Bereich der Musik. Er hatte für sein frühes Alter bereits eine Fülle beachtenswerter Kompositionen verfasst, war ungemein fleißig und genau.
Er hatte in Karlsruhe eine gründliche musiktheoretische Ausbildung erhalten, darüber hinaus Violine und Klavier studiert und verfügte infolge seines Fleißes über gute Kenntnisse in der schöngeistigen deutschen Literatur, so dass er Vertonungen deutscher Lyrik besonders liebte. Vor allem widmete er sich dem deutschen Minnesang und dem Volksliedgut, z.T. mit eigenen Texten.
Orgelkompositionen und Werke für Klavier oder für kleinere Streicherbesetzung finden sich ebenso in seinem Nachlass.
Auch mit Kompositionen dramatischer Texte beschäftigte er sich, die er z.T. selbst verfasste. Sie betrafen Themen wie Märchen ("Regentrude" nach Th.Storm), "Die Quellfei", ein deutsches Bühnenstück "Hansa". Im Jahre 1937 wagte er sich sogar an die musikalische Ausgestaltung des Libretto von "König Ödipus" nach dem Text von Hoffmansthal.
Gewiss zeigen diese mannigfaltigen Werke einen sehr jungen, noch wenig eigenständigen Komponisten, der bereits 1932 (mit 8 Jahren) zu komponieren versuchte; doch erst mit dem Jahre 1938 findet sich dann wohl eine gewisse Originalität, was man vor allem von den Jahren 1941 und 1942 sagen kann, von denen hier ein Teil im Druck vorgelegt wird.
Über seine Kantate "Der Winter ist vergangen" für Frauen- oder Kinderchor und Tenor- und Bass-Solo, sowie 2 Blockflöten, 2 Querflöten, 2 Violinen, Cello und Horn in F von Ostern 1937 gibt es einen Kommentar, der seine Arbeitsweise in einfachen Worten charakterisiert:
"Dieses alte Liebeslied gehört meiner Ansicht nach zu den schönsten des deutschen Liedschatzes. ... Mir war, als hörte ich diese ganze Kantate von einem unsichtbaren Orchester und Chor gespielt, und willig folgte meine Feder dem Ohreindruck.“ Karlsruhe, Ostersonntag 1937 Fritz Perino