Die hier vorliegende Neuausgabe der 6 Sonaten für Violine und Cembalo MWV XI 1-6 basiert auf der von Molter im Jahre 1722 in Amsterdam in Druck gegebenen Vorlage. Ein Exemplar davon befindet sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Bemerkenswert ist der von Molter verwendete Tonumfang der Violine, der sich von g0 bis cis4 erstreckt. Die Mitwirkung eines Violoncello ist nicht ausdrücklich vom Komponisten gefordert, sie bietet sich aber zwanglos an, daher ist bei dieser Ausgabe eine Bassstimme beigegeben.
Es liegen hier Werke aus der ausgehenden Jugendzeit eines zukünftigen Kapellmeisters vor. Die Stücke beinhalten noch den jugendlichen Tatendrang und Willen zum Experimentieren, der Einfluss aus Venedig und Rom ist deutlich erkennbar. Gelegentlich finden sich noch Sequenzen, die uns aus heutiger Sicht ungewöhnlich oder unvollkommen erscheinen, dann aber wieder konsequente Ausführungen einzelner Sätze.
Besonders herausragend ist die 6. Sonate in f, in der der Violine durchgehendes zweistimmiges Spiel abverlangt wird und in der der letzte Satz fugierte Teile aufweist. Auch die starke Verwendung chromatischer Motive ist ansonsten in dieser Dichte bei Molter eher selten zu finden. Zu bemerken ist noch, dass die Ausführung der Violinstimme den Interpreten vor erhebliche technische Schwierigkeiten stellt.
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